Der Entwurf der STADTPLASTIK setzt eine skulpturale Stadtfigur in die Kölner Innenstadt. Das Objekt beschreibt einen aufgekanteten Ring, der zum Zentrum abflacht und vom Rhein durchdrungen wird. Es ist nicht viel mehr als das Vorgefundene deutlicher ausgesprochen und doch, im gänzlich neuen Kontext gelesen, entsteht ein weiteres Köln. Endlich hat Köln wieder ein Innen und ein Außen. Der Dom steht behütet inmitten der Stadt.
Die Stadt ist ein Versprechen. Lange haben wir uns schwer getan mit den Verlockungen der Stadt, jetzt fällt die Zurückhaltung. Das wohlige und romantische Bild vom Häuschen im Grünen hat sich überholt, in Anbetracht von Wohnraummangel, Landfraß und demographischer Entwicklung müssen neue Bilder unsere Städte beflügeln. Die Stadt ist wieder da und verspricht Lösungen für die Probleme unserer Zeit. Architektur im Kontext, das ist der Verweis auf den Zusammenhang, das Gefüge und die Konnektivität der Stadt. Der Kontext verrät viel über das Bestehende, jedoch für einen mutigen Architekten kann es als Aufruf verstanden werden, einen neuen Kontext zu bilden. Ein Text, Gedicht oder gar ein ganzes Buch kann durch einen einzigen geschriebenen Satz
STADTPLASTIK im Schnitt
sich wenden, umdeuten oder einfach harmonieren. Ein neuer Kontext ist wie eine neue, eine weitere Geschichte. Das Kontextuieren der Stadt ist ein aktiver Schaffensprozess, der sich weniger durch die Relationstiefe stadtplanerischer Parameter in Masterplänen offenbart, denn mehr in dem was wir Architekten den Entwurf nennen. Ein Entwurf kann unser Bild der Stadt wenden, umdeuten und ebenfalls harmonisieren. Entwurf eines erweiterten Kontextes.
Entwurf des Kölner Stadtgrundrisses